Schlüsselsituationen
Schlüsselsituationen sind Lebenssituationen, die für das Leben des Kindes über den Augenblick hinaus von Bedeutung sind, die in Beziehung zu den Erlebnissen und Erfahrungen der Kinder stehen und bei deren Bearbeitung sie sich notwendige Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten aneignen können. Ein wichtiges Kriterium für die Entscheidung, eine Lebenssituation im Sinne einer Schlüsselsituation zum Inhalt der pädagogischen Arbeit zu machen, ist die subjektive, individuelle Betroffenheit der Kinder.
Insbesondere geht es dabei um Situationen, in die fast alle geraten, die für die kindliche Entwicklung bedeutsam sind und immer wiederkehren. Wichtig ist, dass solche Situationen beeinflussbar und gestaltbar sind und dass ihre Bewältigung ein Gefühl von Zufriedenheit vermittelt.
Eingewöhnung
Das Bildungssystem ist von einer Reihe von Übergängen zwischen Bildungseinrichtungen gekennzeichnet. Eine Eingewöhnungsphase erleichtert Kindern und Eltern den Schritt in die neue Einrichtung.
Die neuen Kinder haben die Möglichkeit, in den Sommerferien bereits am Ferienprogramm teilzunehmen, so dass sich die Gruppe schon vor Schulbeginn kennenlernen kann. Um den Übergang von Kindergarten zur Schule zu erleichtern, ist der SchülerClub regelmäßig mindestens eine Woche vor Beginn des neuen Schuljahres wieder aus der Sommerpause zurück Die Kinder kommen in eine auf sie abgestimmte und vorbereitete Umgebung (Eigentumsfächer, Ranzenregale, Buttons, Steckbriefe).
In der ersten Schulwoche werden die Kinder von den pädagogischen Fachkräften an den Klassen abgeholt und zur Einrichtung begleitet.
Freispiel
Kinder brauchen zur Entfaltung ihrer Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit die Möglichkeit, die Zeit als „freie Zeit“ zu erleben.
Hier haben die Kinder die freie Wahl, nach ihren Bedürfnissen individuell ihre Zeit zu gestalten. Ihnen stehen verschiedene Spiele, Materialien, Kreativangebote und das Außengelände zur Verfügung. Freispiel findet vor der Schule, vor den Projekten und nach der Hausaufgabenzeit statt.
Bewegung
Bewegung ist die Grundlage jeglicher Handlungsfähigkeit und ist nicht nur Voraussetzung aller körperlichen Fähigkeiten, sondern ist Grundlage für die gesamte Entwicklung des Kindes.
Im SchülerClub gibt es Bewegungsmöglichkeiten sowohl im täglichen Freispiel als auch projektgebunden.
In Absprache mit den Eltern und den Fachkräfte/MitarbeiterInnen können die Kinder erweiterte Spiel- und Bewegungsräume (kleiner und großer Schulhof, Horchheimer Wiese) nutzen.
Den Kindern stehen verschiedene Bewegungsmaterialien, wie z.B. Bälle, Seile, Stelzen, Rollbretter etc., zur Verfügung.
Weitere Bewegungsanlässe bieten Projekte (Fußball, Zirkus, Tanz, Tischtennis), und im Ferienprogramm ist Bewegung ebenfalls ein Angebotsschwerpunkt.
Mahlzeiten
Zur ganzheitlichen gesunden Entwicklung benötigen Kinder eine ausgewogene Ernährung. In der Schulzeit erhalten die Kinder täglich ein frisch zubereitetes Mittagessen.
In Anbetracht der räumlichen Situation essen die Kinder in Gruppen nacheinander. Diese familiäre Atmosphäre unterstützt die Pflege sozialer Beziehungen und trägt zur Esskultur und angemessenen Tischmanieren bei.
In den Ferien wird programmabhängig zusätzlich ein Frühstück angeboten.
Kinder übernehmen Verantwortung
Die Kinder erledigen bestimmte Aufgaben selbstständig. Monatlich wird eine Liste ausgehängt, auf der Kinder sich zu Diensten (z.B. Stifte spitzen, Tafel wischen, Spieleschrank aufräumen) einschreiben. Die Dienste werden nach Vereinbarung zu festen Zeiten erledigt. Fallen einmalige Aufgaben an, werden sie nach Möglichkeit ebenfalls von den Kindern übernommen.
Gültige Regeln und Vereinbarungen zum sozialen Miteinander sind schriftlich fixiert, ausgehängt und werden regelmäßig mit den Kindern zusammen überprüft.
Vielfalt macht schlau – Unterschiede machen stark
Das Erleben von Vielfalt und Unterschiedlichkeit in Bezug auf Begabung, Beeinträchtigung, kulturellem Hintergrund, soziale und ökonomische Lebenserfahrung, Alter und Geschlecht hilft allen Kindern bei der Entwicklung ihrer individuellen Persönlichkeit.
Kinder lernen dabei Widersprüche auszuhalten, Vielfalt als Herausforderung zu begreifen und seelisch daran zu wachsen.
Die Fachkräfte/MitarbeiterInnen begleiten und unterstützen das Erleben von Vielfalt der Kinder durch:
· alters- und geschlechtsgemischte Projekte,
· gezielte, thematische Angebote, die aktuelle Lebenssituationen der Kinder aufgreifen, z.B. Todesfälle, Trennung von Eltern, Taschengeld bei Ausflügen,
· Gespräche, Literatur, Spiele und Filme, die den Kindern ermöglichen, ein Grundverständnis für die Lebenssituationen anderer Kinder zu entwickeln.
Lernen und Lernmethodische Kompetenz
Lernmethodische Kompetenz ist die Grundlage für lebenslanges selbst gesteuertes Lernen. Dabei geht es nicht nur um den Erwerb von Wissen, sondern auch um die Weiterentwicklung weiterer Kompetenzen, wie sozialer, emotionaler Kompetenz oder motorischer Kompetenz.
Kinder, die kompetent lernen, wissen und reflektieren, wie sie lernen, wie sie Wissen erwerben und organisieren und wie sie ihre Kenntnisse miteinander verknüpfen.
Lernmethodische Kompetenz unterstützt Kinder, neue Aufgaben zu bewältigen, mit schwierigen Situationen umzugehen und sie zu reflektieren, um daraus für nächste Schritte neue Lösungsmöglichkeiten zu finden.
Die Kinder des SchülerClubs werden regelmäßig ermuntert, in ihrem Alltag über ihr Lernverhalten nachzudenken. Dies geschieht sowohl im Spiel, bei Hausaufgaben, bei Mahlzeiten oder Ausflügen. Strukturierte Angebote, wie Projekte, unterstützen Kinder planerisch zu handeln, ihre eigenen Bedürfnisse in den Gruppenprozess einzupassen und zielorientiert zu arbeiten.
Die Begleitung der Fachkräfte/MitarbeiterInnen soll Kinder zunehmend befähigen, die eigene Leistung zutreffend einzuschätzen und zu würdigen, Fehler selbst zu entdecken und eigenständig zu korrigieren.